MBA und Karriere-Chancen für Frauen

Auch heute kommen Frauen in Unternehmen auf der Karriereleiter häufig nicht so weit nach oben wie ihre männlichen Kollegen. Marianne Bertrand, Professorin für Wirtschaft an der Booth School of Business der Universität Chicago und zwei Professoren der Ha

Montag, 9 März, 2009

Auch heute kommen Frauen in Unternehmen auf der Karriereleiter häufig nicht so weit nach oben wie ihre männlichen Kollegen. Marianne Bertrand, Professorin für Wirtschaft an der Booth School of Business der Universität Chicago und zwei Professoren der Harvard-Universität haben dieses Thema genauer beleuchtet und eine Studie veröffetlicht, die zeigt, warum MBA-Absolventinnen in Karrierefragen auch heute immer noch nicht mit ihren männlichen Kollegen gleichziehen.

Die Studie untersuchte den Einkommensunterschied zwischen männlichen und weiblichen Angestellten, die ihren Abschluss zwischen 1990 und 2006 an der Chicago Booth School of Business erreicht haben.

Die Studie zeigt, dass vor allem drei Faktoren für den Unterschied verantwortlich sind. Zum einen die Ausbildung vor dem MBA-Studium, zum anderen zeitliche Unterbrechungen der Karriere und schließlich unterschiedliche Wochenarbeitszeiten.

Ergebnisse im Überblick

  • Die geschlechtsbedingten Unterschiede bei MBA-Abschlüssen sind zwar statistisch vorhanden, jedoch nicht sehr groß: Frauen weisen einen Notendurchschnitt von 3,25 im Vergleich zu 3,38 bei den Männern auf.
  • Frauen unterbrechen häufiger ihre Karriere und weisen eine niedrigere Wochenarbeitszeit auf. Etwa zehn Jahre nach dem MBA-Abschluss differiert die Berufserfahrung von Männern und Frauen um sechs Monate. Frauen arbeiten 52 Stunden pro Woche, Männer 58 Stunden.
  • Frauen mit Kindern haben im Durchschnitt 24 Prozent weniger Wochenarbeitsstunden als Männer. Frauen ohne Kinder arbeiten dagegen nur 3,3 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
  • Mütter scheinen sich aktiv für familienfreundliche Arbeitsplätze zu entscheiden und Jobs mit langen Arbeitszeiten und größeren Karrieremöglichkeiten zu meiden. Viele Mütter mit MBA, vor allem diejenigen mit gut verdienenden Männern, entscheiden sich innerhalb der ersten Jahre nach einer Geburt dazu, ihre Karriere zu verlangsamen.
  • Kinder sind der Hauptgrund für eine geringere Berufserfahrung, längere Unterbrechungen der Karriere und weniger Wochenarbeitsstunden MBAs. In den ersten 15 Jahren nach einem MBA weisen Frauen mit Kindern im Vergleich zu Männern ein Defizit von acht Monaten Berufserfahrung nach dem MBA-Abschluss auf. Dagegen haben kinderlose Frauen lediglich einen Rückstand von 1,5 Monaten.