Globale Business-Ausbildung ist bestes Gegengift zum Wirtschaftsnationalismus
29 internationale Wirtschaftshochschulen haben eine Erklärung veröffentlicht, die sich für internationalen Austausch und gegen Wirtschaftsnationalismus ausspricht.
Dienstag, 28 Februar, 2017
29 internationale Wirtschaftshochschulen haben eine Erklärung veröffentlicht, die sich für internationalen Austausch und gegen Wirtschaftsnationalismus ausspricht. Unter den unterzeichnenden Universitäten finden sich auch die ESMT Berlin, die University of California Berkeley und die Said Business School an der University of Oxford.
Global Network for Advanced Management
Diese Universitäten gehören zum Global Network for Advanced Management. Das Netzwerk fördert Innovation und Werte durch internationalen Austausch und Engagement. Es wurde vor fünf Jahren gegründet und ist heutzutage wichtiger denn je.
Gegen Aufschwung des Populismus
Denn die Welt erlebt, nach Ansicht der Unterzeichner der Erklärung, einen Aufschwung des Populismus und damit einhergehend des Wirtschaftsnationalismus. Die Rhetorik der Globalisierungsgegner werde immer aggressiver und lauter.
Stärkere Globalisierung
Gleichzeitig agieren Unternehmen eigentlich globaler und setzen ihre Ideen zunehmend über Grenzen hinweg um. Produkte, Kapital und Teams arbeiten und bewegen sich international. Darüber hinaus können die Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel oder ein stabiler Finanzmarkt nur in Zusammenarbeit der globalen Unternehmen angegangen und bewältigt werden.
Schwächste Glieder leiden unter geschlossenen Grenzen
Wenn Grenzen nun tatsächlich geschlossen und Handelsabkommen gekündigt werden, können Unternehmen nicht mehr alle Kunden oder Stakeholder in gleichem Maße zufriedenstellend bedienen. Die Gefahr, dass die schwächsten Stakeholder zuerst und am Meisten unter dem Populismus leiden, ist groß. Diese schwächeren Stakeholder sind oft Arbeiter in Entwicklungsländern, aber längerfristig auch die Kunden sowie die Bewohner der westlichen Industrienationen.
Vorteil durch internationalen Austausch
Aus diesem Grund sind die Möglichkeiten, Grenzen überschreiten zu können, egal welcher Herkunft oder Religion man angehört und Firmen, die sich global engagieren dürfen, so wichtig. Das Netzwerk beschäftigt sich damit, die politischen Herausforderungen zu erkennen und zu adressieren, Führungskräfte auszubilden, die für Gesellschaft, Umwelt und Unternehmen einen Vorteil erwirtschaften, sich für den Austausch in Wirtschaft und Bildung einzusetzen und damit die Arbeitsbedingungen von Studenten und Akademikern zu verbessern.
Dies geschieht dadurch, dass das Netzwerk Studierende, Professoren und Alumni in der ganzen Welt miteinander verbindet. So wird Verständnis für einander und für die Unterschiede entwickelt. In den letzten fünf Jahren haben so zum Beispiel über 5000 Studierende, Akademiker oder Dozenten an Austauschprogrammen oder gemeinsamen Projekten zwischen den 29 Universitäten teilgenommen.
Globalisierung wird bleiben
Das Netzwerk plädiert, dass die Globalisierung weiter voranschreite und Innovationen weiterhin über Grenzen hinweg stattfinden werde. Da die Mitglieder im Netzwerk befürchten, dass Staaten, die sich stark protektionistisch und nationalistisch engagieren und abschotten, in kurzer Zeit im internationalen Wettbewerb zurückfallen könnten. Sie wollen sich daher noch stärker für internationalen Austausch und Zusammenarbeit engagieren.