BAM und HTW Berlin verstärken Kooperation beim Erhalt industrieller Kulturgüter
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) kooperieren schon lange erfolgreich miteinander in Forschung und Lehre.
Sonntag, 5 Januar, 2020
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) kooperieren schon lange erfolgreich miteinander in Forschung und Lehre. Jetzt haben die beiden Wissenschaftseinrichtungen eine Vereinbarung ge¬schlossen, die u.a. die Zusammenarbeit bei der Erhaltung industrieller Kulturgüter institutionalisiert.
Die beiden Organisationen
Die BAM hat den Auftrag, Sicherheit in Technik und Chemie zu gewährleisten, und ist eine beispielgebende Ressortforschungseinrichtung, wie ihr der Wissenschaftsrat bei der letzten Evaluation attestierte. Die HTW Berlin ist mit 14.000 Studierenden die größte Berliner Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Zu ihren Kernaufgaben gehört die Forschung, insbesondere auf praxisorientierten Gebieten und in Verbindung mit außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen sowie der Industrie.
Zusammenarbeit institutionalisiert
Nun institutionalisieren beide Einrichtungen ihre langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit einer Kooperationsvereinbarung. Sie umfasst Forschung und Lehre rund um werkstofftechnische Fragestellungen bei der Kulturguterhaltung, aber auch zu Themen wie Korrosion, Materialanalyse oder Schweißtechnik.
Erhaltung industrieller Kulturgüter als Schwerpunkt
Einen Schwerpunkt bildet die Erhaltung industrieller Kulturgüter, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Dazu zählen etwa alte Bergwerksanlagen, bei deren Konservierung sicherheitstechnische Aspekte zu berücksichtigen sind. Hier geht es darum, Risskorrosion an den verschiedenen Komponenten und Strukturen zu vermeiden sowie schweißtechnische Maßnahmen zur präventiven Konservierung und sicherheitstechnischen Ertüchtigung zu erforschen, um sie dann anzuwenden. Auch Industrie-Kulturgüter wie Hafenkräne, beispielsweise in Hamburg, eisenbahnhistorische Anlagen oder alte Brücken sollen durch die materialtechnische Expertise von BAM und HTW Berlin für die weitere Nutzung erhalten bleiben. Viele historische Industrieanlagen werden heute zu Museums- oder Technologie-Parks umgewidmet und benötigen dafür hohe Sicherheitsstandards.
Schon lange intensiven Austausch, der nun formalisiert wurde
„BAM und HTW Berlin pflegen schon lange einen intensiven und erfolgreichen Austausch“, so BAM-Präsident Prof. Dr. Ulrich Panne. „Das gilt inhaltlich für zahlreiche Forschungsprojekte sowie personell für Studierende und Wissenschaftler*innen und jeweils in beide Richtungen. Es ist konsequent, dass wir mit der Vereinbarung einer vertieften Zusammenarbeit unsere Partnerschaft weiter stärken.“
Auch zukünftig eng zusammenarbeiten
„Neben den beschriebenen Bereichen wollen wir auch auf künftig sich abzeichnenden Gebieten stärker zusammenarbeiten. Unser Ziel ist es dabei, nicht nur gemeinsame Forschungsergebnisse zu erreichen, sondern auch den wissenschaftlich-technischen Nachwuchs signifikant zu fördern“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Carsten Busch, Präsident der HTW Berlin.
Gemeinsame Nutzung von Geräten und Forschung
Der Kooperationsvertrag ermöglicht BAM und HTW Berlin, jährlich gemeinsame Arbeitsprogramme zu erstellen und vorhandene Laborgeräte gemeinsam zu nutzen. Zudem können Wissenschaftler*innen ihre Forschung zeitweise in der jeweils anderen Einrichtung realisieren. Insbesondere bildet die Vereinbarung eine solide Basis, gemeinsame FuE-Vorhaben zu beantragen und durchzuführen.