Arbeitgeber bevorzugen MBA-Absolventen mit Berufserfahrung
Während sowohl die Gesamtnachfrage nach MBA-Absolventen als auch deren Gehälter auf vielen Märkten konstant geblieben sind, stellen Arbeitgeber bevorzugt Absolventen mit Berufserfahrung ein. So das Ergebnis der QS TopMBA.com MBA Recruiter-Umfrage 2009, d
Dienstag, 1 Dezember, 2009
Während sowohl die Gesamtnachfrage nach MBA-Absolventen als auch deren Gehälter auf vielen Märkten konstant geblieben sind, stellen Arbeitgeber bevorzugt Absolventen mit Berufserfahrung ein. So das Ergebnis der QS TopMBA.com MBA Recruiter-Umfrage 2009, der international umfangreichsten Untersuchung der Arbeitsmarktentwicklungen für MBA-Absolventen.
Das Ergebnis der Studie zeigt, dass 77% der Arbeitgeber MBA-Absolventen mit über dreijähriger Berufserfahrung den Vorrang geben. 42% der Arbeitgeber bevorzugen hingegen Absolventen mit über fünfjähriger Berufserfahrung, was im Vergleich zu 2008 einer Steigerung von 26 Prozent entspricht. James Platt, als Personalchef zuständig für MBA-Absolventen bei BCG Europa, meint dazu: Bevor wir Kandidaten zum Gespräch einladen, überzeugen wir uns, dass sie über erstklassige Berufserfahrungen verfügen und sich in ihren bisherigen Positionen kontinuierlich profilieren konnten.
Auffällig ist, dass die Nachfrage nach jüngeren Absolventen ohne Berufserfahrung so niedrig wie nie zuvor ist: Nur 2% der Arbeitgeber suchen MBA-Absolventen mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung. 2008 lag diese Zahl noch bei 11%. Nunzio Quacquarelli, Direktor der QS World MBA Tour-Messe und Verfasser des Berichts, erklärt: Wegen der Rezession suchen Arbeitgeber derzeit aktiv nach erfahrenen MBA-Absolventen, die ihnen helfen sollen, Probleme zu lösen oder auch in neue Markte zu expandieren. Der Stellenwert von Führungsqualitäten und Kommunikationsfähigkeit steigt. Arbeitgeber suchen gezielt nach erfahrenen Mitarbeitern, die den Eindruck machen, dass sie sofort etwas in Bewegung setzen können.
2009 ist - laut der QS TopMBA.com-Untersuchung - die globale Nachfrage nach MBA-Absolventen alles in allem um 5% gesunken. Dieser Rückgang wird insbesondere im Finanzdienstleistungssektor deutlich, wo Neueinstellungen um 10% gesunken sind. Lediglich der Beratungssektor, in dem ein dreiprozentiger Anstieg zu verzeichnen ist, trotzt dem Trend. Die Nachfrage im Industriesektor ist hingegen gleich geblieben, während sie im Technologiesektor nur um 1% zugelegt hat.
Der Bericht dokumentiert, dass die Quote der Einstellungen von MBA-Absolventen im Beratungssektor seit 2003 um 200% gestiegen ist, während die Nachfrage bei den Finanzdienstleistungen und im Industriesektor im gleichen Zeitraum nur um knapp über 100% zugenommen hat. Folglich hat der relativ geringe Rückgang der Nachfrage im Jahr 2009 keinen großen Effekt auf die Anstellungsquote, die in den meisten Ländern auf einem hohen Niveau geblieben ist. Einzig die USA bilden die Ausnahme. Hier ist die Nachfrage nach MBA-Absolventen zurückgegangen. Im Gegensatz dazu hat die Nachfrage nach MBA-Absolventen in China und Indien fast neue Rekordhöhen erreicht.
Die Studie, die von QS Quacquarelli Symonds, den Veranstaltern der QS World MBA Tour, durchgeführt wurde, verdeutlicht, dass sich die Gehälter der MBA-Absolventen nach mehreren Jahren starken Anwachsens stabilisiert haben und es keine Anzeichen eines Rückgangs gibt. Arbeitgeber in den USA und in Europa geben übereinstimmend an, dass das Durchschnittsgehalt von MBA-Absolventen bei 91.500 $ liegt. Das höchste Gehalt erwirtschaften noch immer Absolventen aus dem Finanzdienstleistungssektor. Hier liegen die Anfangsgehälter bei über 130.000 $, gefolgt vom Beratungssektor, IT-Dienstleistungen, Energiewirtschaft, Telekommunikation und Bergbauindustrie. Hier bewegen sich die Gehälter zwischen 115.000 und 130.000 $ pro Jahr. In Asien verdienen MBA-Absolventen im Durchschnitt 55.000 $, in Lateinamerika 53.300 $ und in Osteuropa 49.500 $. Trotz der Rezession haben im Jahr 2009 eine Rekordzahl von Arbeitgebern, nämlich 743, an der Studie teilgenommen. Die Resonanz war besonders stark in Lateinamerika und Asien. Der MBA-Abschluss wird besonders in den Schwellenländern immer wichtiger, in denen Firmen gezielt nach Wirtschaftsabsolventen suchen, die ihnen dabei helfen, Gewinnmöglichkeiten mit Wachstumschancen auf dem globalen Markt auszuschöpfen. Das steigert die Nachfrage nach MBA-Absolventen sowohl von den westlichen Elite-Wirtschaftshochschulen als auch von der wachsenden Zahl regionaler Wirtschaftshochschulen auf der ganzen Welt, deren Absolventen oft niedrigere Gehälter beziehen, so Nunzio Quacquarelli.