Einjähriger MBA setzt sich immer stärker durch

In Europa ist der MBA in einem Jahr bereits üblich. In den USA bieten die meisten Unis nach wie vor den MBA in zwei Studienjahren an. Doch die Studierenden streben mehr und mehr in kürzere Programme- und auch die US-Hochschulen stellen sich um.

Freitag, 29 Dezember, 2017

In Europa ist der MBA in einem Jahr bereits üblich. In den USA bieten die meisten Unis nach wie vor den MBA in zwei Studienjahren an. Doch die Studierenden streben mehr und mehr in kürzere Programme- und auch die US-Hochschulen stellen sich um.

Einjährige Programme in den USA

In den USA bieten einige Hochschulen nun ebenfalls MBA-Programme an, die in einem Jahr im Vollzeit-Studium absolviert werden können. So hat die Kellog School an der Northwestern University, das Babson College und die Goizueta School an der Emory University in den vergangenen Jahren einen einjährigen MBA-Studiengang ins Leben gerufen.

Studierende nehmen Angebot gerne an

Die Studierenden nehmen das Angebot gerne an. Nicht nur sparen sie bei einjährigen Programmen Studiengebühren, sie müssen auch nur ein Jahr aus dem Beruf aussteigen. Das bedeutet auch, dass ihnen nur ein Jahr Gehalt entgeht, sie nur ein Jahr Lebenshaltungskosten auftreiben müssen und bereits ein Jahr nach dem vorübergehenden Ausstieg aus dem Beruf auf eine Beförderung hoffen dürfen.

Arbeitgeber schätzen kürzere Studienzeit

Auch die Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern den MBA ermöglichen, bevorzugen den einjährigen MBA. Denn sie müssen nur ein Jahr auf einen fähigen Mitarbeiter verzichten, bis sie eine qualifizierte Führungskraft im Unternehmen haben. Natürlich bevorzugen auch die meisten Unternehmen, wenn der MBA zwar von einer renommierten Hochschule kommt, aber dabei weniger zahlt.

Nachteil beim einjährigen Programm

Doch ein einjähriges Programm hat auch Nachteile. So haben Studierende keine Zeit für ein Praktikum im Sommer, das meist dazu führt, dass ihnen eine Anstellung für nach dem Abschluss angeboten wird. Darüber hinaus müssen die Studierenden bereits mit der Jobsuche beginnen, bevor sie das Studium richtig aufgenommen haben. Das bedeutet, sie haben kaum Zeit, sich selbst besser kennen zu lernen, zur Ruhe zu kommen und ihre Situation zu analysieren oder sich mit den neuen Kenntnissen, die sie im MBA lernen, bei Unternehmen vorzustellen.

Return on Investment

Dennoch geht der Trend zu kürzeren MBAs. Denn gerade Millenials achten stärker denn je auf den „Return on Investment“, also das, was ihnen eine Investition, finanziell UND temporär, tatsächlich bringt. Da gleichzeitig die Gehaltssteigerung, die ein MBA-Abschluss bringt, sinkt, gewinnen kürzere Programme an Popularität.